Tag 1

Jedes Abenteuer beginnt mit einer Geschichte. So auch unseres.
Auf der aero 2003 treffen wir auf einen Stand, dessen Flugzeuge uns angezogen haben. Es war eine Samba und eine Lambada ausgestellt.
In einem belanglosen Gespräch erfahren wir, dass Rainer Friböse diese Flugzeuge in Südafrika verkauft. Auch wohnt er dort und betreibt dort eine Flugschule.

Hey, das wäre doch etwas für uns! Fliegen in Südafrika, das ist bestimmt klasse. Wir tauschen unsere e-mail Adressen aus und nehmen nach der Messe mit Rainer Kontakt auf.
Viele Fragen kommen auf: Kann man überhaupt in Südafrika mit unserer Lizenz fliegen. Welche Voraussetzungen sind notwendig. Wie viele UL`s stehen zu Verfügung. Welche Gegenden sind schön zu fliegen und wann ist der beste Termin.
Richard meint, der beste Termin ist immer, wenn ich meinen Laden zumachen kann.
Also Fasching 2004.

 

Wir bereiten uns langsam darauf vor. Rainer kümmert sich zunächst um die lizenz-rechtlichen Vorgaben, während wir uns in der UL´s Szene umhören, ob überhaupt Interesse besteht. Nachdem kurzfristig fasst 10 Leute mit wollen, war Rainer mit seinen Möglichkeiten schnell am Ende. So viele Flugzeuge hatte er gar nicht. Die Voraussetzung, das BZF1 lies die Meute ganz drastisch wieder schrumpfen. George mit seinem AZF und ich mit BZF1 konnten 2 Maschinen besetzen, Rainer übernahm als Guide die 3. Maschine. Dieter, Nicole und Richard bilden die Co Piloten.
Also nichts wie ins Internet um nach Flügen zu suchen. Die Recherche war aufwändig und Gerti vom Reisebüro walk about in München fand dann doch noch einen Flug für 640,00 € für uns.
Vorab haben wir schon mal die Papiere wie SPL, Medical, BZF und Bestätigung der Tpyen-Einweisung als Kopie nach Südafrika geschickt, um den Papierkram etwas abzukürzen.
Drei Tage vor Abflug nochmals ein kurzes mail an Rainer, ob alles in Ordnung ist, doch er meldet sich nicht.
Also fliegen wir einfach los. Unterwegs schließen wir Wetten ab, ob wir überhaupt abgeholt werden. Das Abenteuer beginnt.

Die Nacht durchgeflogen, noch etwas müde, kommen wir am Morgen in Johannesburg an.
Rainer steht da, mit einem Schild seiner Flieger auf der Brust. Wir erkennen ihn sofort und sind erleichtert. Es ist schon richtig warm hier. Mathew kommt hinzu. Er übernimmt die Valutierung und den Papierkram. Wir teilen uns auf und fahren in Richtung Pretoria. George und ich fahren mit Mathew zum CAA, dem dortigen Luftfahrtbundesamt, um unseren Papierkram zu erledigen. Es ist bereits Freitag Nachmittag. Zufällig treffen wir dort auf den obersten Beamten, der für die Micro lights zuständig ist. Er prüft unsere Originalpapiere und befindet sie o.k.
Aber, es kommt der Hammer. George und ich müssen, um die Lizenzen zu erhalten, noch eine schriftliche Theorieprüfung über Luftrecht in Englisch machen. Dazu kommt noch ein Navigationsflug über 2 Stunden ohne GPS, eine praktische Prüfung und eine schriftliche Prüfung über Technik, die auf den entsprechenden Flugzeugtyp abgestimmt ist.
Oh Mist! Hoffentlich bestehen wir das alles. Es lastet ein ganz schön großer Druck auf unser beider Schulter. Als wir dies den anderen erzählen, macht keiner einen begeisterten Eindruck.

Endlich geht es los

Also raus zum Flugplatz, wir beginnen mit der Einweisung und fliegen Platzrunden bis es dunkel wird.
Die Flugzeuge erweisen sich für uns im Handling noch etwas ungewohnt.
Rainer leiht uns seinen alten 280iger Mercedes für unsere Fahrt zum Hotel. Dieter, des Linksfahrens bereits mächtig, setzt sich ans Steuer. wir philosophieren unterwegs noch über einige uns missverständliche Verkehrsregeln und hoffen, dass das Luftrecht in Südafrika nicht so schwierig ist wie die Verkehrsregeln.
Für umgerechnet 10,- € erhalten wir ein vorzügliches Abendessen im Hotel und vom Chef noch eine Flasche Rotwein zur Begrüßung.
Das erste Mal erleben wir George in seinem Element: „You are a real gentleman”, schleimt er.
Total übernächtigt vom Flug fallen wir ins Bett. Rainer erwartet uns bereits um 6.00 Uhr früh am Platz. Und wir dachten an Urlaub. Aber den Gedanken müssen wir wohl noch ein paar Tage verschieben.

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