Tag 5

Mittwoch
Laut Internet-Wetter soll es heute möglich sein rauszukommen. Doch – schon wieder Wolken, George nutzt die Frühstückszigarette, um die Lage zu peilen. Die Falten in seiner Stirn drücken Skepsis aus.
Wir beschließen keine Zeit zu verlieren, kaufen im Supermarkt Zutaten für das Frühstück und fahren zum Platz.

Rainer hat in seinem Optimismus die Flieger schon komplett gerichtet und aus der Halle geschoben. Na ja. Irgendwann muss es doch klappen! Rainer und ich nehmen eine Samba und fliegen in Richtung Magaliesberge, denn dort müssen wir irgendwie durch.

Der Stausee vor Brits

Wir checken die Wolkenbasis, schleichen uns durch das Tal zum Stausee und sehen im nächsten Tal, dass wir durch eine kleine Änderung unserer Route relativ schnell aus der Suppe rauskommen. Dies bestätigt auch der Blick ins Internet-Wetter.

Irgendwo muss es doch rausgehen

Also nichts wie Flieger gecheckt, Gepäck rein und los.

In Formation fliegen wir zu unserer 1. Etappe nach Kuruman. Unterwegs umfliegen wir noch vereinzelte Regengebiete, wo wir auch einige Tropfen abbekommen und landen nach ca. 3 Std. bei strahlendem Sonnenschein und 36°C im Schatten.
Eigentlich hatten wir uns Südafrika so vorgestellt.

im Schatten ist jetzt der beste Platz

Nach kurzer Pause fliegen wir noch 1 Std.30 Min weiter nach Upington, wo wir erwartet werden und übernachten wollen.

Upington ist ein kontrollierter Platz mit einer 4,9 km langen Bahn.

Wir melden uns 5 NM vor der Kontrollzone und erhalten die Freigabe zum Einfliegen in die Platzrunde auf die 19 (leider nur 2,5 km lang).
Rainer meldet sich im Downwind Runway 19 und erhält Freigabe zum Weiterflug. Als er sich im Final meldet, George und Richard sind bereits im Base müssen wir alle nochmals raus in die Platzrunde, weil ein Jet noch auf der Bahn steht.

Anflug auf Upington

Nach der Landung werden wir von einem „Einweiser“ wie die Großen auf unsere Parkposition eingewiesen.

Der Controller auf dem Turm meinte hinterher:“ Sorry, ich habe euch nicht gesehen und nicht vermutet, dass ihr so schnell seid“.
In Südafrika stellt man sich unter Microlights eben erst mal nur Trikes vor, von denen es einige am Platz gibt.

Am Abend waren wir beim ansässigen aero-club zum Essen eingeladen. Auf dem Weg dorthin hat unser Bugrad einen Dorn eingefangen und platt gemacht. Wir beschließen, dies am nächsten Morgen zu reparieren.

Spät abends wurden wir auf ein Flugzeug aufmerksam, welches über den Platz kreiste. Ein Pilot vom Platz hörte am Funkgerät, wie der Pilot verzweifelt versuchte die Landebefeuerung einzuschalten, doch es klappte nicht. Kompetente Leute waren auch nicht auf dem Turm, die eventuell die Befeuerung von Hand anwerfen konnten. Auf unsere Frage, welche Ausweichmöglichkeit der Pilot hier hätte, kam die lapidare Antwort: Keine. Denn der nächste befeuerte Platz ist ziemlich weit weg.
Nach ca. 30 Min. hatte man die Befeuerung doch noch irgendwie zum Laufen gebracht.

Nochmals Glück gehabt. Es waren immerhin 4 Personen an Bord.

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