Dänische Südsee 2017
Eigentlich sollte die Tour nach Schweden bis Stockholm gehen. Stephan wollte mit seinen 2 C-42 aus Wertheim am 26. bis zum 30. April nach Schweden fliegen. Spontan hatte ich gesagt, ich fliege mit. Christian wollte sich mir anschliessen. Die Tour sollte über Dänemark nach Schweden gehen und unser Endziel sollte Stockholm sein. Aber es wurde eine Tour mit Hindernissen.
Alles war vorbereitet, wir hatten die Einfluggenehmigungen für alle drei Maschinen, Kartenmaterial, die Software auf unser Navi geladen. Am Morgen des 26. April haben wir uns verabredet,die Gruppe aus Wertheim und wir aus Mosbach, uns in Hildesheim zu treffen. Wir waren etwas später dran und so erhielten wir kurz vor unserem Abflug die Nachricht, die Rhön ist dicht, dort gibt es Schnee. Über die Mittelgebirge zu fliegen war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Christian und ich sind dann nach Wertheim geflogen wo wir beschlossen, das Wetter abzuwarten und dann zu einem späteren Zeitpunkt loszufliegen. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, sind wir unserem Magen folgend in Wertheim zum Essen gefahren. Nach unserer Rückkehr zum Flugplatz haben wir nochmals das Wetter gecheckt und festgestellt, es hat sich nicht gebessert. Also sind wir wieder zurückgeflogen nach Mosbach, nach Hause und zwangsläufig wieder ins Büro zum Arbeiten. Der nächste Versuch sollte Donnerstag sein.
Donnerstag früh waren wir alle wieder am Platz, das Wetter im Bereich der Mittelgebirge war wieder nicht berauschend. Also wieder abwarten. Gegen 14:00 Uhr wurde dann das Rheintal frei. Christian und ich haben beschlossen nach Norden zu fliegen mit Ziel Wyk auf der Insel Föhr. Die Gruppe aus Wertheim konnte wetterbedingt noch nicht einmal bis Mosbach vordringen. Über das Rheintal, über Koblenz konnten wir die Mittelgebirge so umfliegen, dass wir bis nach Norden nur schönes Wetter hatten. Alles war frei. Mit Zwischenlandung in Dame haben wir nochmals einen Wettercheck gemacht und festgestellt, dass wir es bis 19:00 Uhr nicht bis nach Föhr schaffen.
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Ein kurzer Anruf bei der Flugleitung und der Flugleiter hat sich bereit erklärt gegen die übliche Gebühr nochmals gegen 20:00 Uhr zum Flugplatz zu kommen. Etwa eine halbe Stunde vor Ankunft hat sich das Wetter verschlechtert, wir haben Regen bekommen, sind aber noch sicher auf Föhr gelandet. Der Anflug war mit dem Wind und den Bedingungen etwas anspruchsvoll, aber der Flugleiter meinte: wir sprechen hier von Wind erst ab 30kt, vorher sei es noch eine Brise
Mit den Wertheimern haben wir besprochen, dass wir zunächst einen Tag auf Föhr bleiben, und dann entscheiden, wie wir weiter verfahren, da sie am Freitag nachkommen wollten.
Es war ein toller Tag bei herrlichem Sonnenschein.
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Zwischenzeitlich war aber nach unserer Ansicht das Wetter für Schweden nicht akzeptabel, aber für Dänemark perfekt. Also haben wir, unabhängig von den anderen, zwei Tage Dänemark zu machen. Und, es war eine perfekte Entscheidung. Nach einem entspannten ruhigen Tag auf Föhr sind wir am Samstag nach Flensburg geflogen.
Der Flugleiter war sehr engagiert und hat uns alle möglichen Tipps für die dänische Südsee gegeben. Auch, dass es Sinn macht Flensburg als Station für die Übernachtung zu planen von dort aus jeweils zwei Tagestouren zu machen. ( Dänemark ist sehr teuer) Das hat sich als sehr gute Empfehlung herausgestellt. Über Flensburg gibt es einen kleinen Grenzverkehr, was bedeutet dass wir am benachbarten Flugplatz angemeldet sind somit praktisch unseren Flugplan erledigt haben.
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Samstag sind wir bei perfektem Wetter auf die Insel ARBÖ geflogen. Dort angekommen sind wir den Informationen gefolgt, die wir vom Flugleiter in Flensburg erhalten haben:
Also alles ganz einfach. Über den Platz fliegen, nach dem Windsack schauen, die Platzrunde und die Landerichtung festlegen und landen. Blindsendungen in Englisch.
Das weitere Procedere ist bei allen anderen Plätzen genauso. Man schaut wo es eine Möglichkeit gibt, die Landegebühr zu entrichten. Irgendwo eine Hütte, eine offene Türe, dor wo C steht ist auch cash. Es liegt dort an jene Stelle meist eine Liste aus, in die man sich einträgt mit seiner Kennung, der Lande-und der Abflugzeit und man findet einen kleinen Umschlag, auf den man die Kennung einträgt umgerechnet eine Landegebühr von zehn Euro entrichtet.
Überall gibt es Fahrräder, die man mieten kann und mit denen man die Insel erkunden kann. Die sind nicht abgeschlossen, man kann sie einfach nehmen, und die Gebühr im Umschlag entrichten. Da es sehr windig war und noch ein bisschen frisch, haben wir von einer Sightseeingtour über die Insel abgesehen und die Fahrräder stehen lassen.
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die ersten Eindrücke der Inselwelt
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Weiter ging es von der Insel ARBÖ über die Insel Langeland und Lolland auf die Insel Femö. Dort fliegt man grundsätzlich immer von See her an und startet auch immer in Richtung See – auch bei Rückenwind. Die Landebahn ist etwas schwierig zu finden, aber durch den blühenden Raps konnte man sie relativ gut ausfindig machen. Es war einfach ein grüner Streifen zwischen zwei Rapsfeldern. Nicht unbedigt für einen Tiefdecker mit großer Spannweite geeignet.
Die Besonderheit dieser Landebahn ist, dass sie zwei große Wellen hat, die zwar bei der Landung keine große Rolle spielen aber beim Start. Wenn man Glück hat ist man bei der ersten Welle in der Luft ansonsten kann es sein, dass man bei der zweiten Welle, insbesondere wenn man die Erhebung trifft, noch mal ein hartes Aufsetzen gibt. Aber die Bahn ist lang genug
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wunderbares Licht und Wolken
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immer ausreichend hoch bleiben
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Dort angekommen hatten wir natürlich Hunger. Gleich am Ende der Landebahn findet sich ein kleiner Gasthof, der KRO oder Krug den wir dann auch aufgesucht haben. Der Wirt, bei dem man dort auch die Landegebühr bezahlt, hat uns mitgeteilt, dass wir leider etwas früh dran sind, weil die Saison noch nicht begonnen hat. Aber er hat sich bereit erklärt uns einen frischen Kaffee zu machen, und da es nichts zu essen gab, auch keinen Kuchen, haben wir uns aus der Eistruhe bedient. Nach Kaffee und Eis haben wir dann die beste Welle auf der Bahn genutzt ,bei der nassen Bahn Glück gehabt und Gott sei Dank auch gleich abgehoben.
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Wir haben auf dem Rückweg die andere Seite der Inseln genutzt, und bei herrlichem Sonnenschein die Inseln der dänischen Südsee überflogen. Auf unserer Strecke haben wir immer darauf geachtet, dass wir ausreichend Höhe haben, im Gleitflug entweder zurück oder vorwärts aufs Land zu kommen, da sicher die Schwimmwesten nicht viel genutzt hätten, denn das Wasser hatte zu dieser Zeit etwa nur 6° hat.
Abends angekommen in Flensburg, hatten wir ein Hotel im Zentrum und unser erstes Bier am alten Hafen genossen, Livemusik inclusive. Unserem Hunger folgend, haben wir dann im Börsenkeller, der sehr zu empfehlen ist, fürstlich gespeist.
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es ist hier wirklich eine Insel neben der anderen
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manche Inseln haben sogar eine kleine Steilküste
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Der nächste Tag führt uns ebenfalls über Flensburg über den kleinen Grenzverkehr in Richtung zur Insel Fyn und zum Flugplatz Sydfyn. Auch dort wieder die gleiche Prozedur. Man geht einmal um das Gebäude herum, und schaut nach, welche Tür nicht abgeschlossen ist. Dort findet man alles was man braucht, Toilette Dusche, also alles, für die die im Zelt übernachten und das übliche Procedere für die Landegebühr und möglicherweise für Fahrräder.
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hier haben wir den Flugplatz nicht gefunden
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so etwas sieht man nur von oben
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die Landebahn direkt am Wasser
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Es ist schon erstaunlich wenn du am Rollhalt stehst direkt vor dir zwei Fähren kreuzen, wobei du von unten auf die Brücke schauen kannst.
Wie immer auf dieser Tour auch hier viel Wind. So zwischen 20 und 35 Knoten fanden wir meist vor, aber glücklicherweise auch fast immer von vorne.
Von dort aus führt uns der Weg durch den Fjord von Svendenborg hinauf zur gigantischen Brücke, die die Insel Fyn und Sjaeland verbindet..
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Brücke zwischen Fyn und Sjaeland
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Wir sind der Küste gefolgt, haben dort für ausreichende Höhe gesorgt,um dann auf die Insel Endelave zu fliegen. Das ist eine sehr kleine Insel wo die Fliegerlegende Jens Toft wohnt. Heute ist er 90 Jahre alt und hat sich dort vor über 50 Jahren seinen Lebenstraum mit einem eigenen Flugplatz erfüllt, gleich daneben sein Feriendomizil, einen alten Bauernhof. In seiner Garage steht ein Ford Model A aus dem Jahre 1929
Der Anflug ist spannend, weil die Landebahn nur wenige Meter vom Meer entfernt ist. Aber sie ist sehr gepflegt, ausreichend lang gut anfliegbar. Dort gelandet haben wir den Sohn von Jens Toft angetroffen er war gerade bei der Pistenpflege mit dem Mäher. Er spricht sehr gut deutsch und hat uns mit Infomaterial versorgt, uns gezeigt sich das Büro der Flugleitung befindet, nämlich im alten Kuhstall um die Ecke, wo gleichzeitig jede Menge Fahrräder stehen. Mit dem Hinweis, dass das eine oder andere Fahrrad platt sein könne, wir diese aber aufpumpen könnten, gab er uns die Route zum einzigen Gasthof auf der Insel.
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Nun ja, es war ja noch nicht Saison und so waren leider, die meisten Fahrräder platt und die Pumpe hat auch nicht funktioniert. Nach Durchsicht aller Räder haben wir zwei gefunden, die einigermaßen in Ordnung waren. Auf der ebenen Strecke war den starken Gegenwind jedoch die Anfahrt ins 2 km entfernte Dorf etwas anstrengend. Bei dem Rückweg war es dan einfacher, weil uns der Wind geholfen hat. Die Leute, die wir unterwegs angetroffen haben waren sehr freundlich und haben uns auch gewunken. Möglicherweise haben sie uns gleich als Piloten erkannt, da alle Fahrräder auf dem Hof von Jens Toft rot gespritzt sind.
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Diesmal hatten wir Glück, wir haben etwas zu essen bekommen, wenn auch sehr einfach. Bei unserem Start auf der kleinen Insel haben wir nochmals eine ausgiebige Insel Umrundung gemacht, um ausreichend Höhe zu holen, damit wir sicher über das Wasser kommen. Bei herrlichem Wetter ging es wieder zurück auf die Insel Fyn, dort an der Ostküste entlang. Hier haben zwei kleine Inseln zwischen dem Festland und der Insel Fyn genutzt um wieder sicher rüberzukommen.
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Da wir von der Zeit her relativ gut wieder zurück waren, haben wir beschlossen mit einer kurzen Zwischenlandung in Flensburg, den Flugplan zu schließen, weiter nach Wangerooge zu fliegen. Dort sind wir dann rechtzeitig vor Schließung des Platzes angekommen und haben bereits Flensburg einen Stellplatz reserviert. Der Flugleiter frug uns, ob wir schon ein Hotel hätten und hat uns darauf hingewiesen, daß wir nach 19:00 Uhr nicht mehr wegfliegen könnten. Wir waren etwas erstaunt, da ja Vorsaison war. Er hat uns dann bereits beim Anflug noch kurzfristig über Funk eine Übernachtung organisiert. Bei etwa 30-35 Knoten Wind fast auf der Nase sind wir in Wangerooge gelandet und haben den Flieger etwas festergezurrt, da bis Mitternacht noch eine Windwarnung ausstand.
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Anflug auf Wangerooge
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Wangerooge ist uns nicht unbekannt, da Christian, Burkhard und ich letztes Jahr eine Woche mit dem Flieger dort waren. Also Rucksäcke geschultert, zum Hotel und natürlich erstmal an den Strand runter, die Stimmung, das Meer und den Sonnenuntergang genossen.
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Montag war dann früh Aufstehen angesagt, da aus Süden eine Front auf uns zu kam, die wir aber nach unserer Einschätzung fast östlich um fliegen konnten. Mit Zwischenlandung in Dame hat uns die FIS dann perfekt bis Würzburg geführt, von wo aus wir mit niedrigeren Wolkenuntergrenzen bis Walldürn als Ausweichflugplatz geflogen sind. Dort hat der Regen eingesetzt. Trotz allem waren die Sichten noch so, dass wir trotz des Regens sicher in Mosbach landen konnten.
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das Watt zum Abschluß am Morgen
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Text
Günter Holl