Salzburg - Tauern - Kärnten April 2018
Tourübersicht
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Die easy-bird Tour „Kärnten 2018“ mit Alpenquerung über die Tauern am 8./9. April 2018 war eine ausgesprochene Genusstour mit herrlichem Wetter, wie man es selten erleben darf.
Eigentlich war Mariazell im Osten Österreichs als Tagesziel geplant – nur machte uns der Fön einen Strich durch die Rechnung. Zwei Tage vor Abflug war die Prognose im Osten noch „Böen mit bis zu 70 km/h“. Eine Wetterlage bei der man ungern in den Alpentälern auf einem hochgelegenen Flugplatz landen möchte. Eine ausgiebige Wetteranalyse am Tag vor Abflug zeigte aber, dass Salzburg / Kärnten mit den Alpenquerungen im Bereich Obertauern / Katschberg sowie retour über den Felbertauern das ganze Wochenende windstill werden sollte. Nur im Osten und im Westen davon tobte der Wind um die Berggipfel. Die erstklassigen Daten von Austrocontrol’s „Flugwetter“ mit Meteogrammen und Windkarten waren als Entscheidungsgrundlage hier sehr hilfreich.
Also wurde kurzerhand umgeplant. Safety first. Übernachtung in Feldkirchen (Kärnten) am schönen Ossiachersee war ausgemachtes Tagesziel. Der Großteil der Route und vor allem der Stadtbummel durch die Altstadt von Salzburg konnten wie geplant bleiben. Gesagt, getan. Der Tourbericht beginnt:
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1. Tag: EDGM – EDNG – EDPC – LOWS - LOKF
Frühmorgens trafen sich 4 wackere Flugbegeisterte (Christian, Klaus, Markus, Burkhard) und begannen die beiden C42 MORH und MOYO startklar zu machen. Briefing über die neue geplante Route. Abflug. In Bad Endorf am Chiemsee sollte noch eine Zodiac aus Mühldorf zu uns stoßen. Erstmal ging es aber nach Giengen an der Brenz mit dem langen Endanflug über die Waldkuppe auf die 17. Auf diesem freundlichen Flugplatz landet man immer wieder gerne.
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EDNG Giengen an der Brenz, „Irpfel“. Landeanflug
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Noch waren nicht alle überzeugt, dass der Fön heute nur in den Westalpen und am Ostrand toben würde. Doch auf dem Weiterflug über München zum Chiemsee hatte man einen gewaltigen Blick auf die Voralpen. Es versprach ein herrlicher Tag zu werden: Über der Bodeninversion strahlen die weißen Berggipfel des Alpenkammes mit Fernsicht zum Abwinken. Die Windräder standen still und der Rauch der Kraftwerke stieg senkrecht auf. Keine Spur weit und breit von den angesagten Orkanböen in den Alpen.
Südlich von Augsburg nahmen wir Kurs auf die Landeshauptstadt, um mit ausreichender Sicherheitshöhe, aber unter Charlie von EDDM - die Nymphenburg, Olympiastadium, Frauenkirche und einfach ein großes Häusermeer von oben betrachten zu können.
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Schloßanlage Nymphenburg im Herzen von München.
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In Bad Endorf warteten schon Richard und Lars mit der Zodiac MRDX und einem Loch im Bauch auf uns. Hier machten wir erstmals Pause und weiteres Tourbriefing für den Anflug von Salzburg. Richard organisierte Leberkässemmel für alle. Auch unsere C42 bekamen den Bauch vollgetankt. In Bad Endorf gaben wir noch unsere Flugpläne auf und so konnte es nach einer Stunde Pause weiter nach Salzburg gehen.
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Landeanflug Bad Endorf / Jolling.
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Über den Chiemsee ging es nach Salzburg, drei UL hintereinander. Der Anflug gestaltete sich unproblematisch. Um die Mittagszeit ist die Funkfrequenz ziemlich belegt und die Runway gut ausgelastet. Wir hatten Mühe, vor dem Einflug über Whiskey in die CTR unseren Funkspruch los zu werden. Dann war aber die Luft frei und wir bekamen kurz nach Whiskey die Freigabe zum Direktanflug und zur Landung. Am Ausgang vom GAT wartete schon Markus’ Vater mit dem „Privattaxi“ in die Stadt. Wir spazierten über den Nonnberg mit herrlichen Blick Richtung Süden auf Tennen- und Hagengebirge , sowie über die Altstadt. Ein paar Meter die Beine vertreten tat gut. In einem der ältesten Kaffeehäuser Salzburgs, dem Fürst, der übrigens die ‚Original Salzburger Mozartkugel’ erfunden hatte, vor vielen Jahren - man möchte meinen noch vor Amadeus Geburt – konnte auch der letzte Zweifler der Runde davon überzeugt werden, dass die Alpenquerung nach Kärnten wettertechnisch problemlos wird und unser gemeinsames Ziel ist.
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Mittag in Salzburg
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Abflug in Salzburg war wie erwartet – bzw. wie im Flugplan angegeben – nach Norden über Maria Plain und Eugendorf. Wir holten uns eine Freigabe zum Steigen in Luftraum Delta drehten nach rechts Richtung Fuschlsee, Wolfgangsee und Bad Ischl. Weiter ging es auf FL100 am Dachstein vorbei, über den Pass bei Obertauern in den Lungau und weiter über den Katschberg nach Kärnten zum Millstädter See.
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Hallstätter See mit Blick auf das Dachsteinmassiv.
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Gletscherskigebiet an der Südflanke des Dachsteins
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Dachstein Nordwand
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Es ist stets hilfreich, nicht nur die AIP und Flugplatzseiten zu studieren, sondern auch mal an den kleineren Vereinsplätzen anzurufen. Die Betriebszeiten in Feldkirchen sind 0900 bis sunset. Landung an diesem Samstag jedoch eine Stunde früher, bis max 1900 LT, da dann Flugleitung und C-Büro Feierabend machten.
Also entschieden wir uns noch vor Abflug in Salzburg, nicht im Lungau (Mauterndorf) zwischen zu landen, sondern die aufgebaute Höhe vom Dachstein bis über den Katschberg „mitzunehmen“, Österreichs höchstem Flugplatz von oben zu winken und per Funk mitzuteilen, dass wir unsere PPR Anfrage von heute morgen auf ein andermal verschieben.
Abendstimmung über Kärntens Seen, eingerahmt von den Karawanken – was will man mehr? Ein kühles Blondes nach der Landung hinter dem Ossiachersee am großen Grasplatz von Feldkirchen im gemütlichen Gastgarten bei Sonnenuntergang! Christian organisierte noch Hotelzimmer für alle: Nebensaison. Da gibt es riesige Suiten und ein Glas Rotwein als Empfang zum Preis eines EZ.
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Sonntag morgens in Feldkirch, bereit für einen schönen, lange Alpenflug
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Kärnten ist bekannt für die Kombination zwischen Seen und Bergen. Man könnte jetzt die Route im Detail beschreiben: Ossiacher See, Faaker See, Villach, Gailtal, usw. Man kann natürlich auch einfach die Bilder unten genießen und unsere Eindrücke beim Flug weiter über Osttirol und den Felbertauern zwischen Großglockner rechts und Großvenediger links ins Salzachtal nach Zell am See wirken lassen.
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Ossiacher See
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Villach
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Karawanken
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Dobratsch
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„Landeanflug“ am Altiport Dobratsch ;-)
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Defreggen Gebirge
Tauernkamm mit Großglockner im Hintergrund
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Großglockner (3798m, 12’461 ft)
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Großvenediger (3657m, 12'028 ft)
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Felbertauern Pass (2460m, 8’140 ft) Blick nach Süden
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Blick vom Salzachtal nach Süden an den Tauernkamm
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Salzachtal Richtung Osten
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Landeanflug Zell am See
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Kitzsteinhorn
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Parkposition in Zell am See mit Kitzsteinhorn im Hintergrund
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Das Tourteam: Burkhard, Klaus, Richard, Markus, Christian – und Lars hinter der Kamera.
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Nach einem der schönsten Alpenflüge bei ruhiger Luft und ewig weiten Sichten haben wir uns ein Mittagessen redlich verdient. Die sonnige Terrasse am Flugplatz in Zell am See mit Blick auf landende und startende Flieger und dem Kitzsteinhorn im Hintergrund ist einfach genial und entspannend.
Nach der Mittagspause starteten wir mit einem kleinen Hüpfer über den Zeller See und den Talkessel von Saalfelden nach St. Johann im Tirol.
Zeller See
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Ein mächtiger Gipfel im Steinernen Meer
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Die letzten Reste der Skipisten
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Talkessel von Saalfelden mit den Steinbergen im Hintergrund
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Blick von Osten auf den wilden Kaiser und St. Johann im Talkessel voraus.
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Anflug St. Johann im Tirol auf die 13 gegen Osten.
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Ein Kibitz in St. Johann im Tirol
Dem fliegenden Reiter lacht die Freude aus dem Herzen
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So ein schöner Frühlingstag aber auch!
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Der Rückflug und Ausflug aus den Alpen führte uns über das Inntal bis zum Achensee und der Isar flussaufwärts an der Nordflanke der Zugspitze vorbei nach Kempten im Allgäu.
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Aachensee
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Von Kempten aus ging es Luftlinie heim, mittig über Memmingen, das Ulmer Münster und die Alb.
Flieger versorgen und nochmals die schöne Zweitagestour revue passieren lassen: Welch ein Ausflug! Langsam wurde auch jedem klar: Morgen ist Montag und so war doch jeder froh, zeitig heim zu kommen und sich auf die nächste Tour freuen.
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Text: Markus Haiml