Alpentour Mariazell / Salzkammergut / Zell am See (April 2016)

Tourübersicht

Die Saison 2016 starteten wir mit einer zweitägigen Ostalpentour: Über Passau, den Moldaustausee, vorbei an Linz, der Donau entlang ins Mostviertel zur Übernachtung in Mariazell. Der nächste Tag führte uns mitten durch die Alpen ins Salzkammergut mit mehreren Seen. Den Tauern entlang, mit Blick auf Großglockner und Großvenediger gelangten wir nach Zell am See. Von dort ging die Reise über das Zillertal und den Aachensee zurück ins Bayrische Voralpenland.

Anflug auf Schwäbisch Hall


Tag 1

Fünf Maschinen aus Mosbach, Pleidelsheim, Pattonville und Erdmannhausen wollten sich in Giengen an der Brenz zum großen Alpenausflug treffen. Doch in Giengen stand eine dicke Nebelwand, sodass wir uns erst Mal in Schwäbisch Hall (EDTY) zur Beratung treffen.

Treffpunkt Schwäbisch Hall

Von EDTY geht es Luftlinie, nördlich der Alpkante nach Regensburg und der Donau entlang zur Landung in Vilshofen (EDMV). Pause. Mittagessen.

Walhalla östlich von Regensburg

Moldau-Määnder am Stausee

Anflug auf Vilshofen

Von Vilshofen aus fliegen wir entlang der Donau bis Passau. Hinter Passau dreht unsere Route nach Norden zum Dreiländereck (Plöckenstein, 1379m) in die südlichen Ausläufer des Böhmerwaldes wo sich die Moldau in weiten Mäandern in den großen Stausee schlingt. Von Nordosten kommend kehren wir bei Linz wieder zurück zur Donau. Ein leichter Südfön hat reichlich Saharastaub mitgebracht, sodass die Sichten Richtung Süden eher dunstig sind. Gespenstig heb sich der Chemiepark und das Stahlwerk der Voest-Alpine hinter dem Segelflugplatz Linz-Ost ab. Der Donau entlang nach Osten erreichen wir das Mostviertel. Bei Ybbs drehten wir nach Süden, um am Ötscher (1893m) vorbei in die Berge zu fliegen und den kleinen Flugplatz LOGM (860m) im Talkessel des Wallfahrtsortes Mariazell zu finden.

Mittagspause in Vilshofen

Passau

Moldau Stausee

Anflug auf Mariazell

Niederösterreichiscjhes Hügelland

Ötscher



In der Ferne als Orientierungshilfe gut erkennbar: Der 1893m hohe, markante Ötscher. Links am Ötscher vorbei geht es über die Erlaufschluchten nach Mariazell.



Die Sonne steht schon tief, als wir uns auf den Weg ins Zentrum von Mariazell machen.

Nach der Landung mit gut Wind auf der Nase vertauten wir unsere Flugzeuge für die Nacht und machten uns per kurzem Fußmarsch auf ins Zentrum von Mariazell, einchecken und Abendessen im Hotel, gleich neben der Basilika. Mit einer Erkundung des lokalen Dorflebens Samstag Abends beendeten wir den ersten Tag.



Bei herrlichem Wetter vertauen wir unsere Flieger für die Nacht.

Aufbruch in Maraiazell



Zu einem richtigen Samstag Abend gehört natürlich, dass man über einen Polterabend stolpert.

________________________________________________________________________


Tag 2

Früh morgens gegen 9 machen wir unsere Flieger fit für den neuen Tag. Zuerst geht es entlang der Salza Richtung Südwest. Langsam und gemächlich gewinnt die C42 an Höhe, um „ebenerdig“ die Gipfel der Ybbstaler Alpen und des Gesäuses zu genießen. Über das Hochtor ergibt sich ein wunderbarer Blick auf die Triebener Tauern. Vor uns, in der Ferne, erkennt man bereits den Dachstein. Diesen werden wir aber erst nach einer großen Schleife über das Salzkammergut erreichen.



Wir beginnen den Tag und gewinnen entlang des Salzatals langsam an Höhe. Die RH etwas langsamer, die IA als Formationssatellit deutlich schneller.



Ein noch schneebedeckter Gipfel der Ybbstaler Alpen.



Durch das Ennstal im Gesäuse sehen wir im Hintergrund bereits den Grimming und den Gletscher des Dachsteinmassiv.



Über Admont weitet sich das Ennstal mit herrlichem Blick auf Tauern, Dachstein und Totes Gebirge..



Ein traumhaftes Panorama auf den Alpenhauptkamm.

Nachdem wir durch das Gesäuse das breite Ennstal und im Hintergrund den Dachstein schon vor uns haben, machen wir einen Haken über den Pyrnpass nach Norden: Wir drehen ein in die Salzkammergut-Runde. Das Salzkammergut zeichnet sich durch mäßig hohe Berge und über 20 Seen aus, viele davon herrliche Badeseen im Sommer. Die meisten von uns haben etwa acht bis zehn ‚entdeckt’. Wir fliegen also östlich des Toten Gebirges am Hohen Pril vorbei, der Autobahn A9 Richtung Voralpenkreuz bei Wels folgen. In den Voralpen angekommen fliegen wir von Norden den Traunstein und den kleinen Platz von Gmunden an. Hier machen wir eine kurze Pause. Gmunden liegt am Traunsee, unserem ersten See. Von hier geht es weiter über den Attersee, Mondsee, Blick auf Fuschlsee, über den Wolfgangsee, weiter nach Ischl und über den Hallstätter See direkt auf das Dachsteinmassiv zu. Rechtzeitig fliegen wir nach links über den Koppenpass ins Ausseerland. Am Fuße des Loser liegt der Altausseer See. In seiner spiegelglatten Oberfläche spiegelt sich der Loser. Südlich davon kommen wir am Grundlsee vorbei. Hinter dem Grundlsee liegt der Toplitzsee, in dem der nie gefundene Goldschatz vermutet wurde. Wir fliegen weiter über die Tauplitzalm mit Ihren sechs noch eingeschneiten und zugefrorenen Seen. Östlich des Grimming (2351m) erreichen wir wieder das Ennstal und haben damit das Salzkammergut hinter uns gelassen.



Kurze Pause in Gmunden, dem Flugplatz mit der teuersten Landegebühr auf unserer Route.



Von Gmunden aus nach Westen führt uns die Route an den Attersee, hier mit Blick nach Süden in die Alpen.



Über dem Mondsee „biegen“ wir wieder nach Süden in die Berge ab.



Den Fuschlsee lassen wir rechts liegen. Lokalkundige erkennen in der Ferne auch den Gaisberg und erahnen dahinter Salzburg.



St. Gilgen am Wolfgangsee. Hier geht es am Schafberg vorbei nach Osten, Richtung Bad Ischl.

Gundlsee



Von der Tauplitzalm kommend umfliegen wir den mächtigen Grimming (2351m) linkerhand und kommen wieder ins Ennstal. Der Flugplatz Niederöblarn ist links unten noch zu erkennen. Dem Ennstal folgen wir nach Westen Richtung Nationalpark Hohe Tauern. Ganz rechts im Bild das Dachsteinmassiv.

Dem Ennstal nach Westen folgend haben wir einen herrlichen Blick auf den ewig langen Tauernkamm. Wie angekündigt hat der schwache Fön nachgelassen und eine hochliegende Schichtbewölkung sinkt in der Basis langsam ab. Wir fliegen über Schladming und Radstadt ins Salzachtal, nördlich des Nationalparks Hohe Tauern. Da sich die Sicht langsam eintrübt, die Steigrate über 10'000 ft zäh wird, und der Magen knurrt, werfen wir aus der Ferne einen Blick auf Großglockner (3798m) und Großvenediger (3666m) und gehen in den Sinkflug zum Mittagessen. Die Verfahren zur Landung in Zell am See sind gut vorbereitet. Denn entlang der drei Täler um Zell ist stets auf Gegenverkehr zu achten. Nach einer etwas längeren Schlange an der Tankstelle haben wir uns alle ein lecker Mittagessen verdient.



An der Nordflanke des Nationalparks Hohe Tauern, noch bevor wir bis an den Großvenediger kommen, knurrt der Magen und wir tauchen ab zur Landung in Zell am See (LOWZ) zur späten Mittagspause.



Ein Blick auf den Zellersee. Links unten, im Zellermoos, der Flugplatz. Am linken Ufer, mittig, da liegt Zell am See. Im Hintergrund die Loferer und Leonganger Steinberge.



Das Vorfeld von Zell am See (LOWZ). Die C42 am Ende der Warteschlange wartet geduldig auf den Zapfhahn.



Die Teilnehmer der Alpentour. Im Hintergrund das Kitzsteinhorn. Von hier machen sich die Teams eigenständig auf den Heimweg zu ihrer jeweiligen „home base“.



Zell am Ziller. Von hier fliegen wir nach rechts, das Zillertal nach Norden bis ins Inntal.



Das Inntal querend, der Blick auf den Aachensee.



Dem Aachensee entlang zurück ins Bayrische Voralpenland.



Südlich am Ammersee vorbei Richtung Ulm.

Zwischen Ammersee und Ulm treffen wir den einen oder anderen unserer Gruppe noch am Funk. Der Tourenmotorsegler gleitet an uns vorbei. Und so neigt sich diese wunderschöne Tour dem Ende. Die einen fliegen über die Alb und Heubach heim nach Mosbach, die anderen umfliegen Stuttgart nördlich nach Pleidelsheim, ein weiteres Team fliegt quer über den Flughafen Stuttgart zurück nach Pattonville.

Glücklich und zufrieden wieder am Boden angekommen, blicken wir auf eine abwechslungsreiche, intensive, wunderschöne Tour zurück. Die werden wir in ein, zwei Jahren sicher wieder im Programm haben.

Text: Markus Haiml