Tag 9

sicher ist sicher

Der 9. und letzte Tag unserer Flugreise beginnt mit Safari. Dicht gedrängt auf der Pritsche eines umgebauten Unimog holpern wir einige Kilometer durchs Gelände. Dann öffnet sich ein 3m hoher Elektrozaun mit separater Schleuse zu einem zweiten Tor. Wir fahren in die Schleuse. Erst nach dem Schließen des äußeren Tores wird das innere Tor geöffnet. Das soll die Flucht von Löwen aus diesem mehrere ha großem Gehege verhindern. Nach dem Schließen des inneren Tores sind wir drin, - im Jurassic Park. Der Unimog schaukelt die Buckelpiste entlang und da liegen sie auch schon im Dutzend direkt rechts neben der Fahrspur.

Die Löwen schauen aus müden Katzenaugen und gähnen uns an. Überall liegen Knochen der letzten Mahlzeiten herum. Meine Müdigkeit ist schlagartig verflogen, ich bin hellwach. Unser Führer stoppt den Wagen und stellt den Motor ab. Uns trennen höchstens 5m von 12 ausgewachsenen Löwen. Wir sind so dicht das man die Tiere riechen kann. Die Situation wirkt bedrohlich. Die Menschen auf der Pritsche drängen zur anderen Seite, weg von den Tieren die sie eigentlich sehen wollten. Der Unimog neigt sich leicht nach links. Unser Guide genießt sichtlich die Situation und den Ausdruck in unseren Gesichtern. Fehlt nur noch das er sagt: „Nun können Sie die Tiere streicheln…“. Stattdessen steigt er aus dem Führerhaus. In der Hand einen 2m langen Holzstock. Jetzt kommt sicher die Zirkusnummer, denke ich. Er aber dreht den Raubkatzen den Rücken zu und erklärt, dass die Löwen täglich gefüttert werden und deshalb keine Gefahr von ihnen ausgehe. Um uns das zu beweisen, geht er auf die Löwen zu und berührt mit dem Stock den Kopf eines großen Weibchens. Natürlich lässt sich das keine Frau gefallen. Mit einem Prankenhieb wird der lästige Stock entfernt. Wir sind beindruckt. Was mag in einem Löwenkopf vor sich gehen, wenn ein LKW voller Touristen direkt an der Futterstelle geparkt wird? „Essen auf Rädern“ oder „Fast Food“? So eine Lebendbeute ist doch sicher spannender als ständig portioniertes Rindfleisch vorgesetzt zu bekommen? Langsam wird das Lebendfutter auf dem Unimog lockerer. Die Auslöser der Kameras rasseln. Bloß nichts verpassen! Einer deutschen Touristin entweicht die Bemerkung: „Ach sind die niedlich…!“ Peinliches Schweigen! Ich hoffe sie wird keines der 200kg Kuscheltiere entwenden. Nach 20min sind die Tiere sichtlich genervt. Einige haben sich bereits heimlich verdrückt und Abseits im Gras niedergelassen. Andere haben eine Löwengeduld mit uns. Wir haben verstanden! Wir sind die ungebetenen Gäste und verlassen die Party. Trotz allem, - die „Käfig-Rundfahrt“ war ein großes Erlebnis.

 

langweilig ?

Im Anschluss werden wir zur Pflegestation für wilde Tiere gefahren. Hier werden einige Löwen und eine Hyäne gepflegt.
Erstaunt erleben wir, wie ein Tierpfleger das Gehege eines Löwen reinigt. Das geht so: der Pfleger will die Ecke reinigen in welcher der Löwe liegt. Der Löwe ist zu faul zum Aufstehen. Also schiebt und drückt der Pfleger den Löwen mit dem Besen. Da sich 200kg nicht wegfegen lassen, wird heftig geflucht. Da das nervt, steht der Löwe auf und legt sich woanders hin. So geht das immer weiter bis der Käfig sauber ist. Sowas kannte ich bisher nur vom Umgang mit Hunden und Katzen beim Staubsaugen. Dass es auch mit Großkatzen funktioniert, wusste ich bisher nicht.

Los gehts nach Hause

Die Safari ist ein wunderbarer Abschluss unserer Reise. Nach ca. 2h geht es zurück zur Ranch. Wir beladen die Flugzeuge und starten zur letzten Etappe Richtung Brits. Vor uns liegt ein landschaftlich reizvoller Flug von 130nm.

Mit tausend neuen Eindrücken und Erlebnissen schwer beladen landen wir nach 1,5h in Brits. Wir werden bereits von unseren beiden „Buschpiloten“ und Barbara erwartet. Wie auch bei den anderen Reisen in den Vorjahren hat Barbara auch dieses Mal den Großteil der Organisation von Unterkünften, Lizenzen, Genehmigungen und allen möglichen Formalitäten übernommen. Ohne ihre guten Beziehungen zur südafrikanischen Luftfahrtbehörde und ihr „entschlossener Umgang mit den Behörden“ zur Beseitigung bürokratischer Hürden hätte die Reise nicht stattfinden können. Dafür danken wir ihr.

gutes Essen ngehört dazu

Für Jeden der dem Massentourismus entfliehen will und trotzdem nicht auf die Reize Afrikas verzichten möchte, ist eine Reise durch Mosambik sehr empfehlenswert. Der Bürgerkrieg ist seit ca. 20 Jahren vorbei und das Land im Aufbruch. Die Verbindung von afrikanischer Tradition und portugisischen Einflüssen üben eine besondere Anziehungskraft aus. Für Leute die den „Blick über den Tellerrand“ suchen gibt es hier viel zu entdecken.
Eine sehr gute Orientierung bietet dabei der Reiseführer „Reisen in Mosambik“ von Ilona Hupe und Manfred Vachal (ISBN 3-932084-29-2). Zur Vorbereitung unserer Reise haben wir darin viele gute Tips und Anregungen gefunden. Unter den zu Mosambik angebotenen Reiseführern enthält er aus meiner Sicht die besten Informationen über Land und Leute.

Dem Reisebericht wurden die ICAO Kennungen der Airports (soweit vorhanden) hinzugefügt. Zur Orientierung wurde die Entfernung der Etappen in nautical miles angegeben. Für weitere Informationen oder Fragen zur Organisation und Durchführung von UL-Flugreisen im südlichen Afrika können sich Interessenten an die beiden Autoren des Artikels (Namen und Adressen sind der Redaktion bekannt) oder direkt an Wings´n Tracks wenden (URL s.oben).





Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.

Thomas Herden... Günter Holl

_______________________________________________________________________

Weitere Informationen bei.

Flugschule easy-bird
Günter Holl
Telefon 0171 - 6543771

_______________________________________________________________________

zurück zur Hauptseite

_______________________________________________________________________