Tag 1
meine Maschine ist schon fertig
Nach zwei intensiven Tagen, ausgefüllt mit Checkflügen und Flugvorbereitung, zwei wunderbaren Abenden mit Freunden bei Windhoeck Lager und riesigen Steaks und zwei eiskalten Nächten um den Gefrierpunkt (es ist Winter in Südafrika), sitzen wir endlich in unseren Maschinen. Die Samba Formation rollt dem Start ins Abenteuer entgegen. Nun heißt es wieder „Brits Traffic, ZU-CUE Ready for departure RW20. Klappen 15°, Gas rein und nach wenigen Metern heben wir ab.
Die erste Etappe der Reise führt uns 180nm von Brits Richtung Nelspruit. Als Ziel haben wir den Airport Kruger Mpumalanga International (FAKN) bei Nelspruit westlich des Kruger Nationalparks gewählt. Dort, in der Nähe der mosambikanischen Grenze wollen wir die Formalitäten für Zoll und Ausreise erledigen.
Dank Verstellpropeller sind wir mit 100kt bei 4600 U/min gut unterwegs. Der Rotax läuft ruhig. Der Besitzer meiner Maschine ist passionierter Segelflieger. Für die Reise hab ich seine Schleppmaschine gechartert. Alle Instrumente enthalten metrische Angaben. Der Höhenmesser kennt nur Meter, keine Füsse. Die Geschwindigkeit wird in km/h, nicht in kt - und die Entfernung durch das GPS in km, nicht nm gemessen. Egal, ich werde rechnen
Die Route führt uns nördlich an Johannesburg und Pretoria vorbei. Die Skyline der Megacity Johannesburg ist deutlich zu erkennen und die Gegend unter uns dicht besiedelt. Immer wieder überfliegen wir Gold, Eisenerz oder Kohle-Minen. Die riesigen Abraumhalden erinnern an Krater übersäte Mondlandschaften. Die Felder der Farmer bieten eine Abwechslung zum flächendeckenden braungrau des Buschlands. Die kreisrunden Anbauflächen verschmelzen aus dieser Perspektive zu Comicfiguren.
Als wir über die westlichen Ausläufer der Drakensberge fliegen, verschlechtert sich die Sicht drastisch. Mit einer Länge von ca. 1000km erstreckt sich der Gebirgszug in Nord-Süd Richtung und bildet den östlichen Abschluß des südafrikanischen Binnenhochlands. In 8000ft überfliegen wir das bis zu 6000ft hohe Plateau.
Wir erbitten Einflug in die CTR und erhalten vom Tower ein „negativ“. Es folgt der Hinweis auf IMC Bedingung am Platz. Eine offensichtlich völlig genervte Controllerin schickt uns außerhalb der TME in die holding pattern. In der Nähe des Braam Raubenheimer Stausee, 40nm westlich des Airports fliegen unsere 5 Flugzeuge 30min lang Vollkreise. Die Sicht wird immer schlechter. Die Kreise immer enger, damit wir den Sichtkontakt zueinander nicht verlieren. In fester Überzeugung das man uns vergessen hat, melden wir uns mehrfach beim Tower. Die Anfrage ob wir als Formation einfliegen können, wird wg. schlechter Sicht abgewiesen. Der Funk ist schlecht zu verstehen. Es gibt einige Rückfragen. Jetzt ist die Dame vom Tower mit der Situation völlig überfordert. Sichtlich genervt erhalten wir die Antwort: „You can circle so long as you want, - I give up!“ In deutscher Übersetzung etwa: “Sie können kreisen solange Sie wollen, ich geb auf!.“ Wir sind verblüfft und amüsiert, solch ein Spruch vom Controlling eines internationalen Flughafens zu hören!? Nach einigem Hin- und Her erhalten wir nach SVFR eine separate Freigabe zum Einflug in die CTR. Nach der Landung müssen wir uns auf dem Tower melden. Jetzt haben wir zur Stimme ein Bild. Die Hände in die Hüften gestemmt steht die Controllerin Respekt einflößend vor uns. Lautstark macht sie uns klar, dass sie bei diesem Wetter anderes zu tun hätte, als einige Microlight Piloten durch IMC Condition zum Platz zu lotsen. Irgendwie grotesk, da wir doch ihren Anweisungen gefolgt sind. Wir schweigen. Jede Rechtfertigung ist sprichwörtlich Öl im Feuer. Egal, nach 10min „Kopfwäsche“ dürfen wir wegtreten.
Ankunft in Maputo
Nach dem Tanken, Zoll und Aufgabe des Flugplanes erhalten wir endlich die Starterlaubnis, ebenfalls nach SVFR. Durch das Vorspiel verlieren wir wertvolle Zeit für den Flug nach Maputo. Wegen schlechter Sicht und fehlender markanter Geländepunkte ist die Sichtnavigation schwierig bis unmöglich. Jetzt sind Kompass und GPS unsere wichtigsten Begleiter. In der Abenddämmerung kommen wir in Maputo (FQMA) an. Die Dämmerung ist kurz und geht in diesen Breitengraden nahtlos in Dunkelheit über. Uns wird ein strahlender Empfang zuteil. Die Befeuerung der 3.360m langen Landebahn wird aktiviert. Für uns Privat-Piloten ein grandioses Schauspiel
Nach dem Tanken, Zoll und Aufgabe des Flugplanes erhalten wir endlich die Starterlaubnis, ebenfalls nach SVFR. Durch das Vorspiel verlieren wir wertvolle Zeit für den Flug nach Maputo. Wegen schlechter Sicht und fehlender markanter Geländepunkte ist die Sichtnavigation schwierig bis unmöglich. Jetzt sind Kompass und GPS unsere wichtigsten Begleiter. In der Abenddämmerung kommen wir in Maputo (FQMA) an. Die Dämmerung ist kurz und geht in diesen Breitengraden nahtlos in Dunkelheit über. Uns wird ein strahlender Empfang zuteil. Die Befeuerung der 3.360m langen Landebahn wird aktiviert. Für uns Privat-Piloten ein grandioses Schauspiel
Africa Prestige, ein verlebter Plattenbau aus den 80ern, empfängt uns mit riesigen Zimmern, einfachem aber sauberem Standard. Viele dieser heruntergekommenen Plattenbauten erinnern an sozialistische Zeiten. Dicht daneben die besseren Viertel mit frisch renovierten Villen im Kolonialstil. Reminiszenz an längst vergangene „bessere Zeiten“. Diese Mischung unterstreicht das Flair dieser Stadt. Irgendwie erinnert die koloniale Architektur und das bunte Nachtleben von Maputo mehr an südamerikanische,- weniger an afrikanische Großstädte.
Aussichten vom Hotelzimmer |
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weiter zu Tag 2 der Reise
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