Tag 7

Breafing um 7.30 Uhr. Hiobsbotschaft von Hans. Das Wetter sollte so sein wie gestern. In Rabat und Tanger Wolken, teilweise sehr tief. Und wir haben noch 2 kleinere Bergketten vor uns. Wir beschließen zunächst nach Rabat zu fliegen, falls es klappt.
Am Flugplatz haben wir den Flugplan aufgegeben und angefragt, ob wir entlang der Küste fliegen dürfen. Nach mehreren Telefonaten wird uns dies aber nicht erlaubt und wir müssen unsere vorgegebene Route einhalten.

Also Flieger gecheckt, vorbereitet und Rollerlaubnis eingeholt.

wir müssen warten anderes Flugzeug hat Vorrang

Am Taxiway wartend, rollt noch vor uns eine Boeing der Air France, dessen Piloten uns kleine wartende UL`ler aus dem Cockpit beim Vorbeifahren zuwinken, während wir Angst haben, dass dessen Turbine uns beim Gasgeben wegblasen werden. Doch dann geht es ab, Startfreigabe cleard for take off in Richtung Rabat.

Das Wetter ist besser als vorausgesagt.

auf dem Weg nach Rabat

Wir holen uns die Freigabe für 7500 ft um über den Wolken zu fliegen, was problemlos ist. Vor Rabat geht es dann auf den VFR Korridor unter die Wolken auf 2000 ft, dann weiter auf 1500 ft runter. Der Controller will Field in sight gemeldet haben. Vom letzten Meldepunkt ein NDB ist das Feld schon aus 20 km Entfernung zu sehen. Hans fliegt voraus, meldet Field in sight. What is your present position, will der Controller ständig wissen. Report long final. Nach der Meldung meint er wieder I can´t see you.

Offensichtlich hat er mit größeren, schnelleren Maschinen gerechnet. Dann will er noch mal report very short final. Nach dieser Meldung von Hans, wobei er schon über der Landebahn fliegt, kommt vom Controller das erleichterte oh, I can see you.
Nach der Landung entdecken wir mitten auf der Bahn eine ca. 30 cm große Schildkröte, die gerade gemächlich die Bahn überquert. Der Hinweis, dass wir tanken wollen, setzt einen mit 20.000 l Kerosin beladenen Truck in Gang. Nachdem klar ist, dass unsere Flugzeuge nur Avgas wollen kommen 2 Tankwarte zur Tankstelle, die als erstes gleich wieder die Zapfsäule demontieren.

Nach der Androhung der beiden Tankwarte einen Techniker zu Rate zu ziehen, was in Marokko Stunden dauern kann, beschließt Richard die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Nachdem er festgestellt hat, dass lediglich 2 Sicherungen auf aus sind und die Elektrik ebenfalls ausgeschaltet ist, kann der Tankvorgang planmäßig abgeschlossen werden. Außer uns ist mal wieder niemand am Platz und wir haben das riesige Feld für uns alleine.

Ohne große Pause geht es weiter nach Hause.

Wir erhalten die Freigabe bis Tanger an der Küste entlang zu fliegen. Mit 5500 ft fliegen wieder Top, wobei über dem Meer kaum Bewölkung ist. In Tanger angekommen stellen wir fest, dass wir unsere Schwimmwesten hinten im Rucksack vergessen hatten. Wir hoffen auf die gute Ingenieurleistung der Rotaxleute und berechnen heimlich unseren Gleitwinkel ans rettende Ufer.

Dank Rotax

Allerdings gibt es genügend Schiffe in der Straße von Gibraltar für den Fall der Fälle. Aber der Rotax hält und so landen wir dann am Nachmittag problemlos in Medina Sidona.

45 lange Minuten über Wasser

Medina Sidona unsere Reise ist zu Ende

Unsere unvergessliche Reise geht zu Ende.

Wenn ich das in meinem Club erzähle, ist der Kommentar von Horst. Und er ist in 3 Clubs, in denen er erzählen kann.
Es ist schon ein enormer organisatorischer Kraftaufwand von Ute und Hans solch eine Tour perfekt zu organisieren. Wenn man das dort erlebt hat, mit welchen bürokratischen und menschlichen Mentalitäten man es manchmal zu tun hat, wundert es einen, dass es überhaupt funktioniert. Aber – es war perfekt, in jeder Hinsicht.

Nochmals vielen Dank an das komplette Team von
Fly-in-Spain

Autor: Günter Holl

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