Vorbereitung
Es herrscht bedrückende Enge auf den billigen Plätzen des Airbus 340 von Madrid nach Johannesburg. Wir hängen in den seltsamsten Verrenkungen zwischen den Sitzreihen. Nur Bewegung verspricht ein wenig Linderung. Seit 9 Stunden sind wir unterwegs und hoffen auf ein baldiges Ende des Fluges. Personen über 1.80m Körpergröße und normaler Beinlänge können es spüren, - so leben Hühner in einer Legebatterie. Voll Neid denke ich an die Annehmlichkeiten der Business-Class.
Wir, dass sind sieben Piloten der UL-Fliegergruppe aus Mosbach.
Mit vier Ultraleicht-Flugzeugen (hier heissen sie Microlights) wollen wir das südliche Afrika entdecken. Von Brits, einer Kleinstadt in der Nähe von Pretoria soll uns die Tour innerhalb von 6 Tagen über Zimbabwe, Botswana,-- Namibia bis zurück nach Südafrika führen. Zumindest ist es seit Monaten so geplant.
Ein Blick aus dem Airliner verrät es, - die Kalahari ist von hier oben viel weniger interessant als erwartet. Seit einer Stunde nur Buschsavanne. Ich kann die Trockenheit, Staub und Hitze förmlich riechen. Ständig tauchen Buschpisten auf, - Notlandeplätze gibt es also genug. Trotzdem, - diese Gegend wollen wir in den kommenden Tagen nochmal überfliegen? So richtig bin ich nicht mehr überzeugt. Vielleicht sollten wir umplanen und nördlich der Kalahari über das Okavango-Delta…?
Daß das „Umplanen“ zur Normalität werden wird, weiß jetzt noch keiner von uns.
Der A340 setzt zur Landung an. Johannesburg International Airport, Arme und Beine einsammeln und endlich raus hier!
Es klappt alles prima, - wir werden abgeholt. Nach 45 Minuten, unzähligen Strassenhändlern und Bergen von saftigen Mangos und anderen Früchten hält der Kleinbus am Aeroclub Brits.
hier gibts die besten Mangos überhaupt
Die Begrüßung ist herzlich. Barbara und Rainer Friboese erwarten uns bereits. Beide leben seit vier Jahren hier. In ihrer Firma „Wings and Tracks“ bauen sie die Samba und Lambada für den südafrikanischen Markt zusammen. Rumpf und Tragflächen werden bereits gut vorgefertigt per Container aus Tschechien geliefert. Der Rotax 912S, Avionik und Elektrik werden in Brits eingebaut. So konnten bereits 40 Maschinen verkauft werden.
unsere Basis in Brits
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