Tag 7
Bereits früh sitzen wir über der Flugplanung. Lt. Wetterradar liegt eine geschlossene Wolkendecke über der Etoschapfanne. Also begraben wir diesen Traum und planen um. Hauptsache endlich losfliegen.
auf dem Weg zur Küste
Es geht nach Südosten Richtung Atlantikküste. Nach wenigen Meilen sind wir raus aus der Suppe. Der Groot Waterberg erhebt sich als riesiges Plateau am Horizont. Unrühmliches Monument deutscher Kolonialgeschichte. Hier starben im August 1904 mehr als 30.000 Hereros als sie von den deutschen Truppen in Folge des Herero-Aufstandes in die Omaheke-Wüste getrieben wurden. Jene die nicht erschossen wurden verdursteten in der Wüste. Wahrscheinlich um uns daran zu erinnern, zeigt sich die Landschaft besonders schroff und trocken.
Es geht nach Südosten Richtung Atlantikküste. Nach wenigen Meilen sind wir raus aus der Suppe. Der Groot Waterberg erhebt sich als riesiges Plateau am Horizont. Unrühmliches Monument deutscher Kolonialgeschichte. Hier starben im August 1904 mehr als 30.000 Hereros als sie von den deutschen Truppen in Folge des Herero-Aufstandes in die Omaheke-Wüste getrieben wurden. Jene die nicht erschossen wurden verdursteten in der Wüste. Wahrscheinlich um uns daran zu erinnern, zeigt sich die Landschaft besonders schroff und trocken.
Basaltformationen westlich des Brandberg
Als nach weiteren 2 Stunden der Brandberg in Sicht kommt überfliegen wir eine Mondlandschaft aus bizarren Basaltformationen. Soweit das Auge reicht, vulkanisches Gestein welches nach Jahrmillionen noch so aussieht als sei es gerade eben erst erkaltet. Die Eindrücke sind so intensiv, dass sie jeder sofort mitteilen will. Die Bord - Bord Frequenz gleicht einem geologisches Seminar.
Vom Brandberg zur Skeleton Coast ist es nur noch ein Katzensprung von einer Stunde. Hier beginnt das nächste Highlight. Wie ein Hornissenschwarm rasen wir in geringer Höhe die Atlantikküste nach Süden. Wir sind so tief, dass der Höhenmesser endlich mal nach Meereshöhe geeicht werden kann. Jetzt volle Konzentration! Günther hat die Hände am Steuerknüppel und Gas, ich an Videokamera und Fotoapparat. Im Augenwinkel immer die drei anderen Maschinen im Blick. Als im Sucher der Kamera die Spitze einer Hochseeangel über die Horizontlinie hinausragt werde ich unruhig und schaue aus dem Fenster. Dicht unter uns, in ca. 5m schäumt die Brandung. Der Fahrtmesser berichtet von 110 kts. Günter grinst verwegen und lässt noch etwas Höhe nach. Jetzt muß es passieren, - gleich sind die Räder im Wasser.
Tiefer gehts nicht
bei Motorausfall einfach geradeaus landen
Ganz nah sind die Gesichter der Angler. Meist sind sie bärtig und gutmütig. Einige winken, andere schütteln uns wütend ihre Fäuste hinterher. Gegen den Leichtsinn hilft nur eins, - rauf auf wenigstens 20m über Grund. Einmal muß es noch sein! Beim Anblick der breiten Hauptstrasse von Hentiesbaai siegt der Nervenkitzel. Die Ampeln sind grün und Blitzer gibt es nicht. Kein Schild kündet von Geschwindigkeitsbegrenzung. In Höhe des 2.Stockwerkes und unterhalb der Legalität fliegen wir die Hauptstrasse runter.
Beim Anflug auf Swakopmund melden wir uns beim Tower. Nun erfolgt das unfassbare. Der Fluglotse stoppt nach einigen englischen Worten mitten im Satz und funkt in bester BZFII Manier auf deutsch mit uns weiter. Vielleicht lag es an unserem holprigen Englisch? Statt Downwind, Base und Final befinden wir uns nun im Gegen-, Quer- und Endanflug. Das gibt es eben auch in Namibia, - deutsch Südwest.
Nach kurzem Snack in deutscher Kneipe geht es weiter die Antlantikküste über Walvisbay und Robben Island runter. Es ist beeindruckend, der Strand unter uns ist übersät mit einem Teppich von braunen Tierleibern. Bis zu 200.000 Pelzrobben sollen hier auf den Klippen leben. Gerne würden wir tiefer fliegen, aber auf 1000ft stören wir die Tiere nicht. Im Westen sehen wir den typischen namibischen Seenebel. Wir improvisieren und fliegen in Richtung Windhoeck.
die Sicht wird schlechter
Über den Dünen der Namib ist ein Schätzen der Höhe schwierig. Ohne Bewuchs und Schatten erstrecken sich unter uns rote, orange und gelbe endlose Sandfelder. Die Kämme der bis zu 300m hohen Dünen sind von den Winden in Nord-Süd Richtung geformt. Das gleichförmige Spiel von Licht und Schatten ermüdet uns.
Die Namibwüste
Noch drei Stunden überfliegen wir bizarre Mondlandschaften mit in Sand eingelagerten Felsformationen. Endlich Internation Airport Keetmanshoop. Eine halbe Stunde Verspätung und der Platz hat geschlossen. Wir überfliegen den Platz, wählen die Landerichtung und gehen mit Blindsendung runter. Wie immer interessiert sich niemand für uns.
Der Abend am Pool der Central Lodge weckt die Lebensgeister und heilt unser geschundenes Sitzfleisch. Der Flüssigkeitshaushalt wird mit Windhoeck Lager ausgeglichen.
_____________________________________________________________________