1.Tag



Eigentlich sollte die Tour schon letztes Jahr stattfinden. Aber Termin und Wetter sollten nicht zusammenpassen.
Die Zeitverschiebung brachte dann aber auch den Vorteil, dass der Zoll inzwischen weggefallen ist.
Nun, das Wetter zeigt sich diesmal auch nicht von seiner besten Seite. Wir, eine Fliegergruppe aus Mosbach, wollen mit 8 UL´s und einer 152 Cessna Tschechien erkunden.

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Paul, unser tschechischer Pilot und Reiseführer, hatte die Idee. Somit war das sprachliche Problem schon mal bewältigt.


Die Route sollte grenznah zu Tschechien über Pirna nach Ceska Lipa gehen.
Ein Anruf bei der Wetterberatung am Morgen entscheidet bereits über die erste Änderung. Also neues Briefing am Morgen und Alternativen.
Rückseitenwetter mit lokalen kräftigen Schauern und eingelagerten Cbs nördlich der Mittelgebirge, niedrige Wolkenuntergrenzen lassen die geplante Route nicht zu.
Wir nutzen den empfohlenen Korridor zwischen Erzgebirge und Oberpfälzer Wald am VOR CHEB.
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Die UL´s werden gecheckt, getankt, der Flugplan aufgegeben, wir rollen zur 33.


D-MTMT-Formation abflugbereit? Gas rein und wie an der Schnur raus.

Bis Rosenthal zeigt sich das Wetter wie angekündigt. Wir umfliegen einzelne Schauer, melden uns in Rosenthal zur Landung. Man gibt uns als Formation Vorrang, die anderen Maschinen warten. Das kommt auch nicht jeden Tag vor!
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Die erste Etappe ist erreicht


In Rosenthal aktivieren wir unseren Flugplan kurz nach 17:00 Uhr in Richtung Roudnice ca. 1 Stunde 30 Minuten Flugzeit.

München übergibt uns an Praha Information und diese wieder an Karlovy Vary (Karlsbad), weil wir direkt nach der Grenze in dessen Luftraum einfliegen. Trotz Freigabe müssen wir wieder südlich ausweichen, da in Platznähe starke Schauer sichtbar sind. Nach Verlassen der Kontrollzone Karlovy Vary übernimmt uns Praha Information wieder. Auf der zugeteilten Höhe von 3000 ft erreichen wir unseren Zielflugplatz. Jetzt werden wir von Praha Information verabschiedet und ab sofort versteht keiner mehr von uns, was am Funk gesprochen wird.

Paul übernimmt die Führung und den tschechischen Funk.
In Tschechien haben auch die kleinen Plätze kleine Kontrollzonen, wo man sich melden muss. Paul gibt uns die notwendigen Informationen kurz auf deutsch durch.
Der Anflug und die Landung in Roudnice klappt super. Riesige Grasbahn, lang und breit und in perfektem Zustand. Man könnte sich fragen, wie bekommt man eine solche Fläche so eben hin.
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Ausblick auf das Elbsandsteingebirge


Wir schließen unseren Flugplan und rollen zur Tankstelle, eine ganz normale Autotankstelle direkt am Zaun vom Flugplatz. Besser geht’s nicht.
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... ob der Schlauch wohl bis zum Flieger reicht?


Bei so vielen Flugzeugen nimmt das Tanken doch einige Zeit in Anspruch. Das bemerken wir als wir unseren eigentlichen Zielflugplatz, Ceska Lipa, anfliegen. Keiner mehr da.
Martin, der mit seiner 152er direkt geflogen ist, schicken wir weiter nach Jicín, auch als Märchenstadt bekannt geworden. Paul organisiert dort kurzfristig ein Hotel für 17 Personen und wir fliegen noch ca. 40 Min. weiter.
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Es ist schon spät, aber es stört dort niemand, wenn man nach „Dienstschluss“ kommt.


Zu Fuß marschieren wir die 3 km mit Gepäck in die Stadt zum Hotel. Es ist kaum ein Mensch auf der Straße. Wir wundern uns. Ach ja, es ist ja Fußball EM. Am Abend werden die ersten Erfahrungen der Tour ausgetauscht.
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