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Endlich, am Sonntag rein nach Budapest. Es wimmelt nur so von Leuten. Heute ist nämlich auch noch Nationalfeiertag. Es ist buchstäblich die Hölle los. Die alten Herren, die letztes Jahr schon da waren, geben Tipps für die besten Plätze.
Und wenn Du einmal sitzt, nicht wieder aufstehen, sonst ist dein Platz weg.

alle Mosbacher auf einem Haufen

Das Red Bull Air Race findet auf der Donau statt, mitten in der Stadt, eine gigantische Show,ähnlich der Formel 1 und kostet keinen Eintritt. Rahmenprogramm und Show waren erstklassig, die Beschaffung von Essen und Trinken etwas mühselig. Und, man darf dabei keine Ansprüche stellen, weder an die Qualität, noch an die Wartezeiten.

das Rennen beginnt

nur 9 m zwischen Brücke und Wasser

mit Highspeed durch die Pylone

die Flying Bulls

Das war es auch, was uns veranlasst hat, nach der Show wieder raus zu fahren und außerhalb zu essen. Etwa 15 Min. nachdem wir weg waren, wir sahen schon die Blitze, brach ein Unwetter über die Stadt herein. Windgeschwindigkeit mit 120 km/h fegten durch die Stadt, Wassermassen kamen vom Himmel. Was dann folgte, liest sich in der Bilanz mit 6 Toten und 300 Verletzten, nachdem eine Massenpanik ausbrach.Gott sei Dank waren wir schon weg.
Noch am Abend erreicht uns noch ein Anruf vom Flugplatz. Einer unserer Flieger hat sich auf einer Seite losgerissen und lag mit der noch angebundenen Fläche am Boden. Der Schaden war dann allerdings minimal und wir konnten ohne Probleme zurückfliegen.

Montag morgen Breefing mit Wetter, es geht wieder Richtung Heimat. Am Nachmittag soll es bewölkt werden und wir müssen mit Gewittern rechnen. Schon mal darauf vorbereitet, haben wir uns im Internet über www.hungaryairport.hu und über www.aviator.at alle Plätze und Anflugdaten auf und in der Nähe unserer Route ausgedruckt.

Der Rückflug nach Fertöszentmiklós verlief unproblematisch. Damit es dort schnell geht, haben wir in Farkashegy bereits unseren Flugplan aufgegeben. In Fertöszentmiklós angekommen, treffen wir schon die Echos aus Mosbach. „Kümmert euch gleich um euren Flugplan, unserer ist nicht angekommen“.
Genauso ging es uns auch und auch noch anderen, die alle weiter wollten.
Also nochmals Flugplan aufgeben, 1 Stunde warten. Wir lassen die Maschinen an und erbitten Rollen, sowie aktivieren der Flugpläne. Der Flugleiter schickt uns zurück zur Parkposition. Wir sollten eine weitere Stunde warten, in Budapest sei niemand erreichbar.
Alle rückten nun dem Flugleiter auf die Pelle, denn im Westen, wo wir alle hinwollen, ziehen Gewitter auf. Bereits in Österreich ist das Wetter wesentlich schlechter. O.K., er lässt uns raus und sagt, dass wenn es nicht klappt, müssen wir in Österreich den Flugplan nochmals aufgeben, bzw. aktivieren.

Die Wetterlage macht unseren Direktflug nicht mehr möglich, im Gebirge liegen Wolken auf. Also fliegen wir, mit Hilfe von Wien Information, durch die Wiener Kontrollzone und dem Donautal entlang, immer den Regenwolken ausweichend, bis uns eine Gewitterfront kurz vor der Grenze stoppt.

Schärding liegt direkt voraus, ein kleiner Platz an der Grenze. Also nichts wie runter und warten, bis das Gewitter vorbeigezogen ist.Glücklicherweise können wir hier Zoll machen (interessiert sowieso niemanden) und unseren Flugplan schließen.
Vollgetankt kämpfen wir uns durch den starken Gegenwind nach Mosbach, wo wir mit der untergehenden Sonne eintreffen.

Nächstes Jahr wieder? – Ganz bestimmt!

Autor: Günter Holl

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